Die Sektion für Adipositas und metabolische Chirurgie innerhalb der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und minimalinvasive Chirurgie betreut an den Standorten Göttingen-Weende und Kassel-Wilhelmshöhe Patienten mit krankhafter Adipositas.
In allen Phasen der Behandlung, von der multimodalen Kursphase über die Antragstellung bis zur OP-Vorbereitung, bietet das standardisierte Programm an beiden Standorten identische Inhalte.
Adipöse Patienten können sich auf ein erprobtes und an den aktuellen Leitlinien orientiertes Kurskonzept verlassen. Dies vermittelt Sicherheit bei dem Bemühen um eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse und garantiert eine optimale Vorbereitung auf den bevorstehenden neuen Lebensabschnitt. Mithilfe eines engagierten Netzwerks von Fachärzten, Therapeuten und Beratern werden in Göttingen und Kassel alle Anforderungen an ein anspruchsvolles multimodales Programm erfüllt.
Allen Kursteilnehmern werden relevante Gesundheitsuntersuchungen durch Spezialisten der Fachbereiche Kardiologie, Diabetologie, Lungenheilkunde, Schlafmedizin und Psychosomatik zur Verfügung gestellt und im Rahmen der Operationsplanung durch den Leiter der Abteilung persönlich ausgewertet.
Nach erfolgreicher Operation werden die Patienten innerhalb der bekannten Strukturen durch Dr. Schupfner und sein Team begleitet und nachgesorgt. Ein optimales Ergebnis und geringe Komplikationsraten haben Priorität bei der Behandlung unserer adipösen Patienten. Mithilfe erprobter Operationsverfahren soll ihnen der Weg zu einem gesunden und schmerzfreien Leben erleichtert werden. Betroffenen, denen eine Operation nicht empfohlen werden kann oder jenen, die keine Operation wünschen, steht in Form unseres Reduktionsprogramms ein nicht-operatives Behandlungskonzept zur Verfügung.
herzlich willkommen im Zentrum für Adipositas- und Metabolische Chirurgie (zertifiziertes Kompetenz-Zentrum (DGAV) für Adipositas und metabolische Chirurgie).
Übergewicht und krankhafte Fettsucht, also Adipositas, nehmen in Deutschland deutlich zu. Daten des Robert-Koch-Instituts belegen dies. War 2009 noch jeder zweite Deutsche übergewichtig und jeder sechste adipös, liegt der Anteil der Adipösen mittlerweile schon bei einem Viertel der Gesamtbevölkerung. Damit einhergehend werden auch Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkverschleiß, Gefäßverschlüsse und Herzkrankheiten häufiger. Dennoch wird Fettleibigkeit hierzulande noch immer nicht als Krankheit wahrgenommen. So liegt die Zahl der sogenannten bariatrischen Eingriffe, also chirurgischen Eingriffe bei Übergewicht, in Deutschland im internationalen Vergleich immer noch weit zurück – trotz steigender Inzidenz.
Wir wissen heute: Diätetische Maßnahmen haben aufgrund entwicklungsgeschichtlich bedingter Mechanismen den Nachteil, dass der Grundumsatz dauerhaft sinkt. Außerdem werden, nachdem die Fastenphase beendet ist, die Fettspeicher sehr schnell wieder aufgefüllt. Dadurch kommt es erneut zu einer Gewichtszunahme – bekannt als Jojo-Effekt. Für die meisten hochgradig Adipösen ist eine dauerhafte Gewichtsabnahme mit herkömmlichen Methoden somit kaum noch möglich. Diesen Personen können wir helfen!
Lernen Sie hier mehr über die Arbeit des Adipositas Zentrums Göttingen-Weende.
Es freut sich über Ihr Interesse
Dr. Bernhard Schupfner
Gemäß der geltenden Leitlinie für Prävention und Therapie der Adipositas der Deutschen Adipositas-Gesellschaft müssen Krankenhäuser, die adipöse Patientinnen und Patienten behandeln, bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dies betrifft sowohl die Ausstattung im OP und auf Station als auch den Mitarbeiterstab. Das EKW möchte mit seinem Adipositaszentrum auf die wachsende Nachfrage nach chirurgischer Versorgung dieser Patientinnen und Patienten reagieren und hat die geforderten Voraussetzungen geschaffen.
Wir bieten einen hochmodernen OR1-Operationsaal mit integrierter Steuerung und EDV, Schwerlast-Operationstische sowie eine hochwertige laparoskopische Operationseinheit mit extralangem Spezialinstrumentarium. Die Chirurgische Bettenstation ist außerdem mit Schwerlastbetten, XXL-Mobiliar sowie speziellen Toiletten und barrierefreien Bädern ausgestattet. Die hauseigene Röntgenabteilung betreibt einen Computertomografen mit Schwerlastzulassung. Unser Mitarbeiterstab besteht neben Ärztinnen und Ärzten und Pflegekräften aus Therapeutinnen und Therapeuten sowie Ernährungsfachkräften.
Durch die Kooperation des EKW mit der Kasseler Schwerpunktpraxis von Dr. Schupfner können Patientinnen und Patienten aus einem überregionalen Einzugsgebiet in unserem Adipositaszentrum betreut werden. Der persönliche Kontakt zum Therapeutenteam gehört dabei zur Philosophie unserer Abteilung. Die Behandlung folgt klar definierten und qualitätsgeprüften Behandlungspfaden.
Die Sektion Adipositas und Metabolische Chirurgie in Göttingen-Weende arbeitet eng mit den anderen hausinternen Fachbereichen zusammen. Die Klinik für Innere Medizin, insbesondere die Funktionsabteilung Endoskopie, ist ein wichtiger Partner in der Vorbereitung von Operationen, aber auch im postoperativen Management. Auch das hauseigene Ernährungsteam, die Anästhesie, die Physiotherapie und die Plastische Chirurgie sind wichtige Behandlungspartner. Darüber hinaus arbeiten wir mit einem Netzwerk externer Kooperationspartner in Göttingen und Kassel zusammen. Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Weende beherbergt einige dieser Facharztpraxen.
Mit unseren multimodalen Behandlungsprogrammen erfüllen wir die Anforderungen der wissenschaftlichen Fachgesellschaften und des medizinischen Dienstes der Krankenkassen zur Genehmigung einer bariatrischen Operation. Das Adipositaszentrum Göttingen-Weende unterstützt Kursteilnehmende bei der Antragstellung.
Die multimodale Behandlung im Adipositaszentrum gliedert sich in:
- medizinische Betreuung- Bewegungstherapie- Ernährungsberatung- Verhaltenstherapie- OP-Vorbereitung- Nachsorge
Nach Anmeldung und Vorgespräch erfolgt die Eingangsuntersuchung. Diese stellt eine sogenannte Operationsindikation fest, soll also prüfen, ob eine Operation empfohlen werden muss. Der Kurs besteht aus einer sechsmonatigen Schulungsphase mit monatlichen Ernährungsberatungen, psychosomatischen Gruppen, Rehasport und einer Reihe wichtiger fachärztlicher Untersuchungen. So werden zum Beispiel Termine vereinbart zur Diagnostik eines Schlafapnoesyndroms, einer bislang unerkannten hormonellen Erkrankung, einer beginnenden Störung des Zuckerstoffwechsels (Insulinresistenz) oder einer behandlungsbedürftigen Herz-Kreislauferkrankung. Neben einer Magenspiegelung und Ultraschalluntersuchung veranlassen wir auch eine Untersuchung auf psychische Risikofaktoren. Am Abschluss der Schulungsphase werden alle Befunde und Belege im Adipositaszentrum bewertet. Bestätigt sich eine Indikation zur Operation wird ein Gutachten erstellt, das dem Antrag auf Kostenerstattung beigefügt wird. Bei lückenloser Einreichung sämtlicher Antragsunterlagen ist im Regelfall mit einem positiven Bescheid innerhalb weniger Wochen zu rechnen. Als Patientin bzw. Patient haben Sie ausreichend Gelegenheit im Gespräch mit Ihrer Operateurin oder ihrem Operateur all Ihre Fragen zu klären und sich umfassend über die geplante Operation zu informieren. Nach einer zweiwöchigen Flüssigphase – einer eiweißbasierten Mahlzeitenersatzdiät – kann dann die Operation im EKW stattfinden.
Weltweit liegt die Schlauchmagen-Operation (Sleeve-Gastrektomie) auf Platz eins der häufigsten Verfahren in der metabolischen Chirurgie, gefolgt vom sogenannten Roux-Y-Magenbypass (RYMBP). Diese Standardverfahren bieten wir auch in unserem Zentrum an. Der Magenbypass macht zwei Drittel unserer bariatrischen Eingriffe aus. Während der Schlauchmagen ein rein restriktives Verfahren darstellt, also durch Magenverkleinerung, und somit eine verringerte Nahrungsaufnahme, wirkt, reduziert der Roux-Y-Magenbypass zusätzlich die Nährstoffaufnahme durch Umgehung eines Teils des oberen Magen-Darm-Traktes. Dies wirkt v. a. auf einen gestörten Zuckerstoffwechsel und andere Adipositas-Folgeerkrankungen, die dadurch in einem Großteil der Fälle sogar dauerhaft geheilt werden können. Beide Eingriffe werden in der Regel minimalinvasiv, also per Schlüssellochoperation, durchgeführt. Die Auswahl des Operationsverfahrens erfolgt auf die Patientin bzw. den Patienten zugeschnitten und nach eingehender Beratung. Auch sogenannten ReDo-Eingriffe, also Umwandlungsoperationen vom Schlauchmagen zum Magenbypass, werden durchgeführt. Diese finden zum Beispiel bei Refluxproblemen oder erneuter Gewichtszunahme nach Magenband- oder Schlauchmagenoperation Anwendung. Auch diese Eingriffe erfolgen in minimalinvasiver Technik. Das Behandlungsspektrum wird durch neuere Standardverfahren erweitert. Der Mini-Bypass und die SADI-S (Single-Anastomosis-Duodenoileostomie mit Sleeve-Gastrektomie) – eine Modifikation der sog. BPD-DS (biliopankreatischen Diversion mit duodenal switch) – haben sich mit guten Ergebnissen international etabliert. Im Rahmen der multimodalen Vorbereitung am Adipositaszentrum werden die genannten Verfahren den Teilnehmenden genau erläutert und Vor- und Nachteile dargelegt. Das Magenband wird in unserem Zentrum nicht implantiert, da die Methode wegen unbefriedigender Behandlungsergebnisse weitgehend verlassen wurde.
Entscheidet sich die Patientin bzw. der Patient gegen einen Eingriff oder wird ihm davon abgeraten, bieten wir ein halbjähriges Programm mit individualisierter Ernährungstherapie, Sport und regelmäßigen Schulungen. Hierbei spielen die Messung der Körperzusammensetzung und Kontrollen des Körperfettgehaltes während der Behandlung eine wichtige Rolle. Die Patientinnen und Patienten erhalten individuell abgestimmt Behandlungsangebote, aus denen sie gemeinsam mit einer erfahrenen Ernährungsberaterin das für sie geeignete auswählen können. Regelmäßiger Rehasport ergänzt die Schulung zu einer nachhaltigen Ernährungsumstellung. Wir kooperieren mit Rehasporteinrichtungen in Göttingen und Kassel. Auch in diesem Kurskonzept werden mögliche Folgeerkrankungen der Adipositas durch Spezialistinnen und Spezialisten unseres Netzwerks abgeklärt. Den Erfolg der Behandlung überprüfen wir durch wiederholte Befragungen und Laborkontrollen. Nach sechs Monaten und nach einem Jahr finden ernährungsmedizinische Kontrolluntersuchungen statt.
Neu im Angebot unserer Abteilung für Physio- und Ergotherapie ist der Funktionssport für Adipositaspatienten. Um teilzunehmen, wird ein ärztliches Rezept – in unserem Fall für Trocken- und/oder Wassergymnastik – benötigt.Das Training findet immer dienstags in der Turnhalle und donnerstags im Bewegungsbad jeweils von 15:30-16:00 Uhr statt. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Frau Tönsmann, Tel. 0551 5034-1611
Die Betreuung unserer Patientinnen und Patienten erstreckt sich über viele Jahre – von der multimodalen Vorbereitungsphase über die stationäre Behandlung und die Operation bis zur Nachsorge. Eine persönliche und kompetente Begleitung durch das multidisziplinäre Adipositasteam garantiert ein hohes Maß an Sicherheit in allen Phasen der Behandlung. Diese folgt dabei stets klar definierten und qualitätsgeprüften Behandlungspfaden.
Die telefonische Terminvereinbarung erfolgt im Sekretariat der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Minimalinvasive Chirurgie des EKW oder in der chirurgischen Praxis von Dr. Bernhard Schupfner in Kassel.
Dr. Schupfner führt die Sprechstunde an beiden Standorten durch. Hierbei wird er von einem interdisziplinären Team unterstützt. Die Indikation zur Operation wird u. a. von Fachärztinnen und -ärzten für Innere Medizin/Diabetologie und psychosomatische Medizin mitbeurteilt. Ist eine Operationsempfehlung nicht gegeben, zeigen wir mögliche Alternativen auf – beispielsweise ein rein konservatives Diätprogramm kombiniert mit Rehasport oder die Implantation eines Magenballons. Es schließt sich das multimodale Kursprogramm an. Vor jedem Eingriff wird zudem eine Magenspiegelung durchgeführt. Eine zweiwöchige Flüssigkeitsphase (proteinbasierte Mahlzeitersatztherapie) zielt darauf ab, die innenliegenden (viszeralen) Bauch- bzw. Organfettspeicher zu verringern. Dieses Vorgehen ist vor einer Operation sehr hilfreich, da es das Operationsrisiko senkt und das Behandlungsergebnis verbessert.
Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel vier bis fünf Tagen. Hierbei werden die Patientinnen und Patienten von einem geschulten Team der Abteilung für Adipositas und Metabolische Chirurgie betreut, das aus ärztlichem Dienst, Pflege, Krankengymnastik und Diätassistentinnen und -assistenten besteht.
Nach der Entlassung erfolgt die Nachsorge für mindestens drei Jahre in der Adipositas-Sprechstunde des Göttinger Adipositaszentrums beziehungsweise in der Kasseler Schwerpunktpraxis. Hausärztinnen und -ärzte werden dabei eng in die weitere Betreuung einbezogen. Damit dies bestmöglich gelingt, stellen wir jeder Patientin bzw. jedem Patienten einen Nachsorgeordner mit allen wichtigen Behandlungsdokumenten, einem detaillierten Ernährungsplan, Terminübersicht der kommenden Nachsorgetermine sowie Verhaltensempfehlungen zur Verfügung.
Nach erfolgreicher Gewichtsabnahme stehen den Patientinnen und Patienten unsere Spezialistinnen und Spezialisten der Abteilung Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie zur Verfügung. In einer ausführlichen Untersuchung wird eine individuelle Lösung gesucht, störende Hautüberschüsse operativ zu entfernen.
Unser Ärztliches Team wird zusätzlich von unseren Fachkundigen Diätassistentinnen unterstützt.
Kerstin Döll (Diätassistentin, Fachkoordinatorin, Adipositaszentrum)Elke Arndt-Mikoleyczak (Diätassistentin)
Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende gGmbHAn der Lutter 2437075 Göttingen
Als Betroffene bzw. Betroffener finden Sie im Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie ein vollständiges Angebot für eine umfassende Betreuung – von der Ernährungsberatung über die Operation bis zur Nachsorge. Wenn Sie einen Beratungstermin in unserem Zentrum vereinbaren wollen, bitten wir Sie, unseren Fragebogen herunterzuladen, auszudrucken und ausgefüllt zum Gespräch mitzubringen.
Sekretariat:
Im AtriumWilhelmshöher Allee 262 34131 Kassel
Aktuelle Sprechzeiten & Anmeldung zur Videosprechstunde von Herrn Dr. Schupfner
Dienstag und Donnerstag07:00 - 15:00 Uhr
An der Lutter 2437075 Göttingen
Montag - Freitag07:00 - 15:30 Uhr